Les Tambours de Brazza (Congo)
- eine Kurzbiographie von Rainer Weichert -
Fotos by KSausW
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Emile "Goldfinger" Biayenda ist der Kopf der "Tambours de Brazza", des derzeit aufregendsten Trommelorchesters aus der Mitte Afrikas. Wenn er mit seiner 17köpfigen Band aus Trommlern, Tänzern und Sängern aufmarschiert, dann finden die rhythmischen Kulturen des ethnisch vielschichtigen Stammesgruppen des Kongo zu einem grandiosen Inferno traditioneller Perkussionsmusik zusammen.




Die Lust am Trommeln war Emile Biayenda auf den Leib geschrieben. Das traditionelle Spielen hat er sich in seiner Heimat Brazzaville selber beigebracht; als Teenager hat er sich an den modernen Perkussionsinstrumenten unterrichten lassen. Seine Vater sträubte sich mit Kräften gegen eine mögliche Karriere als Musiker, Emile Biayenda selbst ließ dafür die Schulausbildung fahren, und tourte 1982 erst einmal mit einem Sänger durch die Hauptstadt. Danach verbrachte er vier Jahre in der Hafenstadt Pointe Negre, der zweitgrößten Stadt im Lande, wo er sich unter lokale Musiker mischte und sein Trommelhandwerk perfektionierte.

Er kehrte nach Brazzaville zurück und wandte sich der dortigen Jazz-Szene zu. Dabei traf er mit allen namhaften Musikgrößen des Landes (mit Ziggy Marley, dem Amerikaner Alvin Queen oder dem Franzosen Francis Lassus) zusammen. Letztere zwei waren es, die dann seine internationalen Karriere in Gang setzten, indem sie ihn und zwölf weitere kongolesische Musiker zu einem Festival nach Frankreich einluden. Dort gab er ein vielbeachtetes Konzert, dem weitere Auftritte folgten.
Nächste Etappe war ein großes Jazz Festival in Brazzaville, das lokalen wie international prominenten Musikern aus Frankreich und den U.S.A. ein Begegnungsforum bot. Der gegenseitige musikalische Respekt, die gemeinsame Inspiration waren folgenreich.

1991 wurde Emile Biayenda damit betraut, einen Perkussions-Workshop auf die Beine zu stellen, wozu er natürlich nur die fähigsten seiner Musikerfreunde einlud. Die Resonanz darauf war dermaßen groß, daß er aus dem Auftrittsorchester eine feste Trommeltruppe formieren konnte. Das war die Geburtsstunde der "Tambours de Brazza", die hernach zwei Jahre lang permanent in Brazzaville auftraten und es zu großer Popularität brachten.
Bei einem spektakulären Kunstfestival in Abidjan, Elfenbeinküste, bewiesen sie erneut unter 37 auftretenden Gruppen und vor verwöhntem internationalem Publikum ihr außergewöhnliches Talent. Mit Zusagen für Europa- und Amerika-Auftritte kehrten die "Tambours" nach Brazzaville zurück. Parallel dazu schloß sich Emile Biayenda dem französisch-afrikanischen Jazz-Quartett "Mic Mac" und dann dem Sextett "Africa Brass" an, mit dem er bis heute im Kongo auftritt.
"Wir müssen uns auch international jenseits unserer Landesgrenzen beweisen", forderte Emile und rührte im Juli 1994 bei einem traditionellen Tanz- und Musikfestival in Paris so erfolgreich seine riesigen Trommeln, daß er mit seinen "Tambours" unter Gruppen aus 30 teilnehmenden Ländern den zweiten Platz belegte.
Die erste internationale Tournee führte die "Tambours" ins südliche Afrika. In Namibia und Mozambique konnte man sich von einer elektrisierenden Trommelshow unterhalten lassen, deren suggestive Kraft in der nahezu absoluten Synchronizität des energisch-rhythmischen Spiels liegt, in das sich auch der Tänzer Mapata Borrena und die Tänzerin Bienvenue Ndojudou mit klassischen wie modernen afrikanischen Bewegungselementen eingliedern.
TB
Die Band:
Freddy Massamba - voc, dance, choreography
Remi Massengo - voc, dance, perc
Jean Bidlafou - perc
Joseph Boulenvo - perc
Patrick Kangou - perc
Melon Bimbou - perc
Vivien Mbizi - perc
Idris Sanlou - perc
Maximen Banouanina - perc
Garcia Kimbembe - perc
Bienvenu Saboukoulou - perc
Thimoth Moumbolo - perc
Kevin Mfinka - perc
Idriss Sangou - perc
Corentin Miyoulou - perc
Ange Matoko - perc
Emile Biayenda - leader, comp, drums


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