Hugh Masekela
(Süd Afrika)
Township Jazz

(von Peter Beckhaus - Reggaenode.de)
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Hugh Masekela





Dezember 1995, Downtown Johannesburg. Im Kippie's tritt heute Hugh auf. Das Kippies ist der schnuckelige gar nicht mal so kleine Jazzclub unten in der Stadt, da wo man nicht hindarf, weils so gefährlich ist. Eingequetscht zwischen 'Market Theater' und der Skyline der Stadt liegt diese Oase südafrikanischer Musik. Jede Gruppe, die hier spielt, spielt 4 Tage am Stück, Mittwoch bis Samstag, jeden Abend ein komplettes Konzert. Anders Hugh Masekela: Er spielt jeden Abend gleich zweimal auf. Wir kommen ein bischen zu spät um überhaupt noch in den völlig überfüllten Saal zu kommen, der Türsteher vertröstet uns auf die zweite Show. Aber auch von draußen ist nicht zu übersehen: Im Kippies kocht es. Hunderte von Menschen stapeln sich im eigentlich ordentlich mit Stühlen und Tischen ausgestatteten Jazzclub bis unter die Decke. Es ist so brechenvoll, dass kein Bitten und kein Betteln hilft, wir passen da nicht mehr rein. Endlich nach Ende der ersten Show verlassen genügend Gäste das Kippie's, dass auch wir reinkommen. Es bleiben natürlich immer noch Hunderte da und eigentlich ist der Laden immer noch überfüllt, aber wir sind drin.
Hugh Masekela ist wohl der wichtigste lebende Jazzer Südafrikas. Gerade in Zeiten der Apartheid war Masekela einer der international bekanntesten Musiker des Landes. Stücke wie "Stimela - The coal train" oder "Mandela - Bring him back home"sind in den achtziger Jahren die Hymnen der Anti-Apartheid-Bewegung gewesen. Seine in Südafrika und vor allem auch im Exil entwickelte Musik ist eine Mischung aus dem Jazz eines Louis Armstrong, dazu Funk, und vor allem auch der nigerianische Afrobeat des Fela Anikulapo Kuti, in dessen Band er eine zeitlang mitgespielt hat. Neben Nigeria und dem westlichen Afrika zählten auch die USA und vor allem Botswana in den letzten Jahren der Apartheid zu seinen Stationen. Der eigentliche Sound Masekela's stammt aber aus der vielfältigen ethnischen Mischung des Rainbow-countrys Süd Afrika irgendwo zwischen Xhosa, Zulu, Swazi, Sotho und Tswana, die Musik der Straße: Marabi über Township-Jive bis hin zum heutigen Kwaito. Hugh ist - neben Manu Dibango - einer der wenigen Musiker Afrikas die Einflüsse aus so vielen verschiedenen Musikrichtungen zu einem ehrlichen und unglaublich eigenen Sound zusammenfügen können. Wenn er seine Trompete zückt, klingt das nach Jazz und nach Afrika und nach Hugh. Und wenn er singt, klingt's nach Jazz und nach Afrika und nach Hugh.









Im Kippie's kommt endlich nach der wohlverdienten Pause Hugh Masekela auf die Bühne. Er spielt die wunderbare Hommage an Fela "Lady", das Minenarbeiterlied "Stimela", den Mandela song "Thank you Madiba" und überhaupt die ganze Palette seiner Besten. Bis hin zu dem Zairischen "Marketplace" bei dem er das Publikum so lange das grosse Finale singen läßt, bis auch der letzte nach nochmal 1,5 Stunden im immer noch überfüllten Kippie's weiß, wo genau und wie lang der break bei "I won't forget the day the sun came shining in" sein muss.
Endlich kommt Hugh Masekela nun im Mai 2000 wieder einmal nach Deutschland. Zwar sind die drei Auftritte in Minden, Bochum und beim Afrika-Festival in Würzburg nicht gerade viel, aber er kommt! Hugh Masekela Auftritte versprechen, immer ein Erlebnis zu sein, nicht nur downtown Johannesburg. Seine Stimme, seine Trompete und dieser Typ auf der Bühne werden auch den Bahnof Langendreer oder den Mindener Jazz-Club zu einer kleinen Shebeen machen. Lekker Music! Yebo!

Veranstalter: Griot GmbH
Daten Tour 2000:
  • 24.05.2000 Minden, Jazz-Club
  • 25.05.2000 Bochum, Bahnhof-Langendreer
  • 26.05.2000 Würzburg, Afrika Festival


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