Habib
(Mali) März 1998
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Habib KoitéBrücken bauen ....
... ist die Devise der Gruppe Bamada um Mastermind Habib Koité.

Dabei geht es ihm nicht einfach nur darum, die traditionelle Rhythmen und Musikfiguren seiner malinesischen Heimat in die Welt zu tragen, sondern sie mit westlichen, euroamerikanischen Stilen eindringlich zu harmonisieren. Dies wird u.a. an der Instrumentierung deutlich: Talkingdrums, Balafon und Djembe als tragender Rhythmus-Background, E-Bass, E-Gitarre sowie die excellent gespielte akustische Gitarre Koité´s verschmelzen zu einem intensiven Erlebnis für den Zuhörer.
Die Einflüsse der unterschiedlichen Genres seiner westafrikanischen Heimat sind überall zu spüren, sein Gitarrenspiel hört sich oft wie eine Kora an. "Wenn du einem guten Koraspieler zuhörst, meinst du, zwei oder drei Instrumente gleichzeitig zu hören", meint Habib dazu. Auf seinem Instrument spielt er den Basslauf und die Melodienlinie gleichzeitig, das alte Ruf- und Antwortmuster der afrikanischen Musik wird dadurch unglaublich dynamisch und auch für europäische Ohren verständlich.
Habib´s Eyes
Dabei ist Habib Koité aber weit vom üblichen Afro-Pop entfernt, seine intensive Lyrik erzählt von Dingen, die ihm wichtig sind: die Rolle der Frau in der afrikanischen Gesellschaft, von Kindern, Hunger und Krieg. Er wird dabei nie pathetisch, sondern bleibt Erzähler und überläßt dem Zuhörer die Interpretation. "Ich will dem Publikum keine Botschaften aufzwängen, sondern Geschichten erzählen und von Dingen, die mich beschäftigen". Habib Koité hat seinen eigenen Stil entwickelt, eine Mischung aus traditioneller Musik aus Mali und seinen eigenen modernen Klängen. Er hat mit Erfolg die Klangfülle der/des traditionellen Kamale N` Goni bei der Gitarre angenommen, er vermischt das Spiel der Instrumente Tamani und Balafon mit den Rhythmen der Bambara Musik, die Rhythmen des Nordens von Takamba mit jenen der Region der Songhai.
Habib Koité
Biographie Habib Koité

Habib
Habib Koité stammt aus einer Griot-Familie der Khassonké in Mali. Sein Großvater war ein Virtuose der N`goni, sein Vater spielte Gitarre und seine Mutter singt heute noch zu Hochzeiten oder anderen Feierlichkeiten.
Nach der höheren Schule ist er eigentlich für eine berufliche Karriere als Ingenieur bestimmt, aber auf Anraten seines Onkels schreibt er sich im Institut National des Arts (INA) in Bamako ein, wo er vier Jahre Musik studiert. Er tritt der Elitegrupe des Instituts "Star" ein, in dem er auch bald zum Leiter avanciert.
Auch nach seinem Abschluß 1982 bleibt Habib am Institut und unterrichtet Gitarre. Während dieser Zeit hat er Gelegenheit mit einer ganzen Reihe von anerkannten Musikern aus Mali zu arbeiten und zu spielen wie: Keletegui Diabaté (Kora) und Toumani Diabeté (Balafon), für den er in dessen Album "Shake the World" (Label Ki-Oon, Japan) sang und Gitarre spielte.
Im Jahre 1988 gründet Habib Koité seine eigene Gruppe Bamada mit jungen Musikern aus Mali. Unter ihnen befindet sich Baba Sissoko, ein Freund aus der Kindheit und exzellenter Percussionist, der ebenfalls aus einer bekannten Griot-Familie stammt. Die Gruppe ist homogen zusammengesetzt aus Souleymane Ann mit Schlagzeug und Gesang, Abdoul Wahab Berthe (bass) und Boubacar Sidibe mit Gesang, Harmonika und Gitarre.
HabibBei zahlreichen öffentlichen Auftritten in Mali wird die Qualität der Gruppe offensichtlich, internationale Agenturen werden aufmerksam.
1991 gewinnt Habib Koité den ersten Preis beim Festival Voxpole in Perpignan, der ihm zwei Stücke aufzunehmen ermöglichte, darunter das berühmte "Cigarette A Bana" ("Zigaretten, das ist vorbei"), ein Hit in ganz Westafrika. Dieser Titel ist auch auf seiner ersten CD (Muso Ko 1995) zu hören.
Nach dem Erscheinen seiner nächsten Single "Nanale" ("die Schwalbe"), wird Habib der "Prix Découverte de 1993" ausgehändigt: der Preis "Media-Adami" durch Radio France International (RFI). Dieser Preis erlaubte der Gruppe die Teilnahme auf verschiedenen europäischen Festivals (La Rochelle, Francofolies de Spa...) ebenso wie bei den Nuits d´Africain von Montréal.
Im Januar 1995 entscheiden sich Michel De Bock (Contrejour), den Habib in Abidjan Anfang 1994 durch Souleymane Koly aus Koteba kennengelernt, und Habib zusammenzuarbeiten und schließlich ihr erstes Album aufzunehmen: "Muso Ko" entsteht und wird beim Masa (Marché du Spectacle Africain) in Abidjan vorgestellt. Das Album ist schnell in den Top 10 der World Music Charts Europe.
Im selben Jahr ist Habib Koité einer der geladenen Musiker zu einem Sonderalbum für "Revue Noir" neben Boubacar Traoré, Ali Farka Touré, Lobi Traoré, Toumani Diabeté und Kélétigué Diabeté.
1998 erscheint sein zweites Album "Ma Ya" (Contrejour), das auf Anhieb wieder Platz Eins der World Music Charts Europe erreicht.

Related Links:

Contre Jour
http://www.club-media.fr/Music/Artistes/habib_koite/index.en.html
http://www.ina.fr/CP/AeS/4/4_95_17.en.html
Media:
Revue Noir - 1995
Muso Ko - 1995 (Contre Jour)
Ma Ya - 1998 (Contre Jour)


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